Beratung – Bildung – Teilhabe

Die im Projekt ausgebildeten Multiplikator*innen beraten und fördern Zusammenhalt in Vielfalt bereits seit mehr als zehn Jahren.

In der aktuellen Programmphase wurden weitere 14 Multiplikator*innen aus dem Kulturbereich zu "VEREINS-PARTHNERN" ausgebildet und begleitet. 

Neben der Ausbildung von Berater:innen und den offenen Weiterbildungsangeboten können von den Mitgliedsverbänden des Kulturrates
Beratungsangebote durch das Projektteam z.B. zu

  • Kommunikation und Konfliktbearbeitung,
  • Verbandsentwickulung und
  • Partizipation

  sowie den Umgang mit Vorfällen zu

  • Diskriminierung und
  • Rassismus

angefragt werden.

BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) ist fester Bestandteil sowohl unseres pädagogischen Konzeptes als auch der Curricula unserer Aus- und Weiterbildungen.

Kulturschaffende werden für eigene Einflussmöglichkeiten sensibilisiert und ihre Kompetenzen erweitert. Ihre Qualifizierung als Demokratie-Berater*innen erhalten sie durch Basismodule.
Das Spektrum der angebotenen Bildungsthemen wird durch die jährlich voraussichtlich vier offenen Wahlmodule und Fachtage erweitert.
Darüber hinaus bieten die Berater*innen selbst passende Informations- und Bildung vor Ort im Rahmen ihrer Mikroprojekte in ihren Vereinen und Netzwerken an.
Ein spezielles Angebot für Funktionsträger*innen und Schlüsselakteur*innen aus der Kulturverwaltung und örtlichen Kultureinrichtungen wird im Format „Couragiert in der Kulturarbeit“ angeboten.

BNE ist immanent in allen Bereichen der Projektarbeit. Nicht nur in der ursprünglichen Grundkonzeption, sondern auch in "PARTHNER" selbst stehen die letzten drei Buchstaben für "Nachhaltige Entwicklung ohne Ressentiments" und kommen somit bewusst akzentuiert zum Ausdruck. PARTHNER wurde als Projekt bereits im Jahre 2018 mit der Anerkennung Thüringer Qualitätssiegel Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet und hat diese auch für 2021 unter neuer Trägerschaft erneut beantragt.      

Orientierung für die Bildungsarbeit geben uns neben dem im Herbst 2021 beschlossenem Leitbild  insbesondere das Verständnis einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Thüringen, wie es von der Landesarbeitsgemeinschaft BNE vorgelegt wurde, der Nationaler Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie die Agenda 2030 und die in ihr formulierten Ziele für eine globale nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).

Gleichzeitig macht sich PARTHNER ein Handlungsfeld zu Eigen, das der Entwurf zur Thüringer Nachhaltigkeitsstrategie für die politische Bildung benennt: „Politische Bildung vermittelt ein allgemeines Verständnis politischer Institutionen und universeller Grundwerte wie Freiheit, Gleichberechtigung, Frieden und Menschenwürde. Sie ist die Basis dafür, der Einzigartigkeit jedes Menschen Rechnung zu tragen und diesen als gleichberechtigtes Mitglied am Leben der Gemeinschaft zu beteiligen. Ziel ist es, Demokratie als Lebensform zu verstehen und Bürger aktiv in ihre Ausgestaltung einzubeziehen.“

Dank der Zertifizierung des Kulturrates Thüringen mit dem Thüringer Qualitätssiegel (TQS) Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und einer hierfür vorgesehenen Förderung vom Thüringer Umweltministerium hatten wir die Möglichkeit, Aspekte von BNE im Kontext kultureller Bildung mit unseren Mitgliedsorganisationen und weiteren Kulturakteur:innen zu erörtern und Potentiale bzw. Bedarfe zu erfragen. Eine kleine Dokumentation des Projektformates "Kultur trifft BNE" steht hier zum Download zur Verfügung:

Kultur trifft BNE

 

 

Die Basismodule für Demokratieberatung stehen allen Interessierten aus der Kulturarbeit offen. Bestandteil der fünf voraussichtlich zweitägigen Seminar- und Workshop-Einheiten sind Gewaltfreie Kommunikation, Beratungsprofil und -Praxis, Demokratiearbeit zu Extremismus und Rechtspopulismus, partizipative Vereins- und Verbandsarbeit sowie ein Argumentationstraining. Der erste der beiden Ausbildungsdurchgänge beginnt Anfang des Jahres 2021, ein weiterer Durchgang ist für 2023 geplant.

„Couragiert in der Kulturarbeit“ ist ein speziell auf die Erfahrungen und Anwendungsmöglichkeiten von Funktionsträger*innen und Schlüsselakteur*innen aus der Kulturverwaltung und örtlichen Kultureinrichtungen zugeschnittenes Format. In zwei (drei) je zweitägigen Blockveranstaltungen werden neben der Verbesserung von Teilhabe an kultureller Bildung die dazu nötigen Rahmenbedingungen thematisiert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Behandlung von Gefahren und Erfahrungen mit populistischen Vereinnahmungsversuchen von Kunst und Kultur und dem Erhalt und Ausbau von Vielfalt und Freiheit. Die Veranstaltungen hierzu beginnen voraussichtlich im Jahr 2022.

Die Wahlmodule und Fachtage und Veranstaltungen Bildung vor Ort stehen allen Demokratie- und Kulturakteur*innen offen. Sie dienen neben der Information und Wissensvermittlung auch der Vernetzung und dem Austausch mit den Demokratie-Berater*innen. Das Spektrum der Themen reichen von Teilhabe und kulturelle Bildung, Vereinsrecht, Freiwilligenmanagement bis zu Aspekten der Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

Durch die Ausweitung niedrigschwelliger Angebote gelingt es, Teilhabe an politischer und kultureller Bildung auch von noch nicht erreichten Zielgruppen zu erhöhen. Dabei wird das Thema Demokratiearbeit mit dem Bereich Kultur eng und spartenübergreifend verstanden und verknüpft.
Eine weitere Aufgabe sowohl des Projektteams als auch der Berater*innen in den Spartenverbänden und deren Kultureinrichtungen vor Ort sind die Förderung von Teilhabe und Partizipation in den einzelnen Organisationsstrukturen. Ansätze und gute Beispiele hierfür werden in den Basis- und Wahlmodulen vorgestellt und in den Beratungs-Foren sowie der kollegialen Unterstützung begleitet.

Im ersten Projektjahr werden in einer Entwicklungswerkstatt gemeinsam mit den Mitgliedern, VEREINS-PARTHNERn, Interessierten und Mitwirkenden die Inhalte und Termingestaltungen für die verschiedenen Formate der Basis- und Wahlmodule der ersten Projekthälfte abgestimmt. Außerdem werden im Kreise der Mitglieder die Ergebnisse der Befragung zur Organisationsentwicklung ausgewertet und das Angebot für das Themenjahr 900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen besprochen.

Nach einer Ausschreibungsphase im vierten Quartal 2020 soll der erste Ausbildungsdurchgang der neuen BERATER*innen im ersten Halbjahr 2021 erfolgen.